betrachtung

betrachtung


„es gibt in der welt einen einzigen weg, auf welchem niemand gehen kann ausser dir; wohin er führt? frage nicht, gehe ihn“

Zitat von Friedrich Nietzsche


 

das leben in seiner vielfältigkeit bietet uns öfters mehrere wege. es hält immer wieder neue verzweigungen für uns bereit an denen wir die richtung neu bestimmen können. manch ein weg scheint auf den ersten blick beschwerlicher zu sein als der andere - ob er das ist, wissen wir nur wenn wir ihn gegangen sind. wir sollten nicht verzagen sondern erhobenen hauptes unseren eigenen weg gehen - egal wohin er uns führt.

denn stehenbleiben wird das leben für uns nicht.

die installation „betrachtung“

ein nach oben fliessender bach der kontinuierlich zu einem kräftigen fluss heranwächst verkörpert den lauf des lebens gepaart mit dem ur-menschlichen streben danach, über sich hinauszuwachsen. felsen, steine und schotter bilden hindernisse und abgründe. sie leiten den fluss und führen zu strom- schnellen, wasserfällen und strudeln die uns mitzureissen versuchen. manchmal wird die strömung ganz sanft, schmiegt sich in das gelände und lädt zum verweilen ein, um uns dann urplötzlich wieder unerbittlich zu ihrem spielball werden zu lassen.

der betrachter - stilisiert dargestellt als klassische spielfigur sieht sein leben aus der ich-perspektive - vergangenes verblasst, aktuelles ist scheinbar klar ersichtlich und zukünftiges lässt sich aller- höchstens knapp erahnen.sein eigener weg durch das leben das er batrachtet ist mit stetig grösser werdenden spielfiguren dargestellt. die perspektive des betrachters auf sein eigenes leben wird dem aussenstehenden immer verwehrt bleiben.

 

Resli A. Marugg - davoser drechsler & bildhauer 2012